Fachartikel

Mit Algorithmen gegen die Visa-Bürokratie

Deutschland ist ein beliebtes Einwanderungsland und auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Aufgrund der sich verändernden Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes und des demografischen Wandels benötigen wir einen erhöhten Zustrom an qualifizierten Fachkräften, um den wirtschaftlichen Bedarf decken zu können und international wettbewerbsfähig zu bleiben. Während sich Deutschland in einigen Bereichen rasch entwickelt, weigern andere, sich den modernen Realitäten anzupassen. Dies gilt insbesondere für die Digitalisierung von Verfahren im Bereich Ein- und Auswanderung. Obwohl die Regierung diese Tatsache wiederholt anerkannt hat, wurden keine wirksamen Entscheidungen zur Vereinfachung der Visumverfahren getroffen. Die deutschen Behörden sind hoffnungslos überfordert und schaffen es nicht einen einfachen Visaprozess zu etablieren.

Im Regelfall kennen sich die Interessenten mit den Anforderungen an den Visumantrag ebenso wenig aus wie mit dem Verfahren zu dessen Bearbeitung. Sie können allenfalls erahnen, welche Informationen und Dokumente zu welchem Zeitpunkt einzureichen sind. Dadurch entsteht zuerst Verwirrung, dann Unsicherheit – eine Unsicherheit, die über die meist lange Wartezeit bis zum nächsten Amtstermin zunehmend größer wird. Antragsteller sind von der Komplexität der verschiedenen Anträge und Anforderungen schnell überfordert.

Das ist ein Umstand den Andreas Kopysov, selbst ehemaliger deutscher Diplomat und Einwanderungsexperte, nicht weiter hinnehmen wollte. Deshalb gründete er 2018 mit Unterstützung des Investors Dr. Jochen Brandhoff und Philipp von Bülow als Berater das Unternehmen VISARIGHT. Das Unternehmen und hat sich das Ziel, Visa- und Migrationsprozesse zu revolutionieren und sich langfristig als feste Größe in diesem Markt zu etablieren gesetzt.

Das internationale Team entwickelt eine Softwarelösung, die sich auf die jahrelange Erfahrung und das Fachwissen von Andreas, deutscher Spitzenanwälte und führender Entwickler stützt. Alle Prozesse, die für eine erfolgreiche Antragstellung notwendig sind, wurden digitalisiert, wobei die Beteiligung des Antragstellers an dem aufwändigen Prozess auf ein Minimum reduziert wird.

VISARIGHT bietet eine übersichtliche, digitale Benutzeroberfläche die von der Entscheidung bis zum Gang zur Behörde den gesamten Prozess abbildet. Alles beginnt mit einer Berechtigungsprüfung. Sie ist ein einzigartiges Instrument, das es jedem, der nach Deutschland ziehen möchte, ermöglicht, vor den ersten Schritten seine eigenen Voraussetzungen zu prüfen. Es basiert auf einem Algorithmus, der in wenigen Minuten prüft, ob die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einwanderung erfüllt sind. Die Software ermittelt z.B., ob der Bildungshintergrund des Antragstellers in Deutschland anerkannt ist, ob sein Jahresgehalt ausreicht und ob er z.B. eine Blue Card beantragen kann. Falls nicht, prüft die Software automatisch mögliche Alternativen.

Wer selbst ein Visum beantragt, läuft Gefahr, Fehler zu begehen, selbst formale Fehler spielen eine Rolle. Mit VISARIGHT ist dies praktisch ausgeschlossen da die Berechtigungsprüfung eine fundierte Ersteinschätzung liefert, bestätigt die Visumseignung oder zeigt dem Nutzer etwaige Lücken auf. Die macher haben das anwendbare Recht akribisch analysiert und dank langjährigen Erfahrung einen Prozess geschaffen, mit dem sich die Einreisevoraussetzungen mühelos und jederzeit auf Abruf prüfen lassen. Der dynamische Scoring Algorithmus fragt die individuell relevanten Informationen des jeweiligen Nutzers ab und kategorisiert seinen Status automatisch.

Weiterhin bietet VISARIGHT digitale Smart-Formulare für verschiedene Visaarten. Diese sind umfänglich validiert und dynamisch, sodass Antragsteller nicht von einer Flut von für sie irrelevanten Fragen abgeschreckt werden. Auch die Behörden profitieren davon, da VISARIGHT in der Lage ist, den zuständigenStellen Visumanträge zu liefern, die fehlerfrei, vollständig und rechtlich einwandfrei sind.

Darüber hinaus wird die einschlägige Rechtsgrundlage bereits im Vorfeld bestimmt, was die Sachbearbeiterbei den Behörden weiter entlastet. Menschen sind nicht perfekt, sie übersehen oder überlesen Dinge, ermüden und machen Fehler, vor allem, wenn sie überlastet sind. Außerdem brauchen sie viel Zeit, um große Informationsmengen zu verarbeiten. Das ist menschlich. Aber vermeidbar. Die Software liefert mustergültige Ergebnisse und ist nicht fehleranfällig.

Arbeitgeber, die die VISARIGHT Plattform nutzen, haben exklusiven Zugang zum digitalen Arbeitgeber Dashboard. Sie erhalten dort einen umfassenden Überblick über den Fortschritt der Relocation-Prozesse der Mitarbeiter mit Echtzeit-Feedback. Die Anmeldung auf der Plattform dauert nur wenige Minuten. Sobald dies abgeschlossen ist, bemüht sich VISARIGHT, ein schnelles Verfahren zu gewährleisten. Dazu bietet die Lösung verschiedene Möglichkeiten (automatisierte Vorprüfungsanfragen, digitaler Terminbuchungsservice etc.). Die meisten Fälle, die über VISARIGHT bearbeitet werden, dauern insgesamt etwa 3-5 Wochen.

VISARIGHT arbeitet mittlerweile aktiv mit Regierungsstellen zusammen, was den Datenaustausch beschleunigt und damit die Dauer des Einwanderungsprozesses insgesamt beschleunigt. Im Rahmen eines Pilotprojekts stellt das Unternehmen dem beim Landesamt für Einwanderung angesiedelten Business Immigration Service in Berlin Visaanträge mittels einer datenschutzgerechten Schnittstelle auf digitalem Wege bereit. Bis vor kurzem konnte man von einer solchen Zusammenarbeit zwischen einer öffentlichen Einrichtung und einem Start-up nur träumen.

Die Notwendigkeit zur Digitalisierung der Visaverfahren ist in Deutschland seit Jahrzehnten ein reifer Gedanke. Allerdings hat es keine wesentlichen Änderungen gegeben. Andreas Kopysov, Gründer, ideologischer Impulsgeber weiß aus erster Hand davon.

Vor 25 Jahren wanderte Andreas selbst mit seiner Familie nach Deutschland aus. Als Beamter war er für die Erteilung von Visaanträgen für Personen aus verschiedenen Ländern zuständig. Während seiner Tätigkeit für das Auswärtige Amt sah sich Andreas mit der berüchtigten deutschen Bürokratie konfrontiert, die in verschiedenen Bereichen immer wieder ihre Inkonsequenz gezeigt hat. Andreas konnte während seinen beruflichen Stationen bei verschiedenen Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland tiefe Einblicke in die Visaverfahren und die zugehörigen bürokratischen Prozesse gewinnen. Nach einigen Versuchen die Situation im Amt zu verändern, entschloss sich Andreas den diplomatischen Dienst zu verlassen um mit seinem Startup die die digitale Antwort auf bürokratische Visaverfahren zu liefern.

Die letzten beiden Jahre von VISARIGHT sind durch ein rasantes Wachstum geprägt und es konnten bereits große Kunden wie Holidu, Raisin oder Gymondo gewonnen werden. Diese erfolgreiche Entwicklung wurde kürzlich im Februar 2020 mit einer gelungenen Series-A Finanzierungsrunde weitergeführt. Hier konnte bmp Ventures aus Berlin als Investor gewonnen werden, die bereits seit über 20 Jahren in innovative Geschäftsmodelle und vor allem auch Legal Tech Startups investieren.

Die durch COVID-19 verursachte Pandemie war eine weitere große Herausforderung für das Unternehmen. Schließung der Grenzen und Quarantäne lösen nicht gerade bürokratische Probleme. In den folgenden Jahren streben das Unternehmen an, die Plattform auf möglichst alle existierenden Arten von Visa auszuweiten, mehr Partner (Versicherungen, Banken, Immobilienportale, Sprachschulen, …) zu integrieren und eine europaweite Expansion durchzuführen. Letztendlich soll VISARIGHT die weltweit erste Anlaufstelle für Visa sein, weil sie am schnellsten und effizientesten ist.

Autor: Andreas Kopysov, der Gründer und Geschäftsführer von VISARIGHT, war viele Jahre im Auswärtigen Amt tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Visumvergabe.

- WERBUNG -