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Interview mit Dr. Elena Mechik von der Vertragsmanagement- und Signaturplattform INHUBBER

Dr. Elena Mechik ist Mitgründerin und COO der INHUBBER-Plattform für Vertragsmanagement inkl. digitaler Signatur aus Berlin. INHUBBER ist eine Ausgründung des an der HU Berlin angewandten Forschungsprojektes zum Einsatz von Blockchain- und KI-Technologien in der Vertragsmanagement-Software. INHUBBER bietet eine Vielzahl von erschwinglichen Angeboten rund um die Verwaltung von Verträgen entlang ihres gesamten Lebenszyklus. Im Interview mit dem Legal Tech Verzeichnis spricht Elena über ihre Kunden, Technologien und die Zukunft von Vertragsmanagement.

LTV: Liebe Elena, was genau macht INHUBBER?

Elena: INHUBBER ist ein Softwareunternehmen, das Lösungen für Vertragsmanagement und digitale Signaturen auf der Basis von Blockchain und KI entwickelt. Wir nutzen wissenschaftliche Ergebnisse und innovative Technologien, um Menschen, die mit Verträgen arbeiten, das Leben zu erleichtern. So hilft unsere KI, die in den Verträgen beschriebenen Prozesse zu automatisieren und Schlüsselinformationen, wie Vertragsbedingungen, zu extrahieren. Unsere Blockchain-basierte Signatur ermöglicht es, einen Audit-Trail zu erstellen und jede digitale Datei zu signieren. Im Ganzen vereinfacht INHUBBER die Verträge, macht sie übersichtlich und interaktiv, reduziert die Zeit, Kosten und Risiken, die mit dem Verhandeln, Erstellen, Genehmigen und Verwalten von Verträgen verbunden sind.

LTV: Wie seid ihr auf die Idee gekommen INHUBBER zu gründen?

Elena: Die ursprüngliche Idee war, die Kommunikation der Informations-, Finanz- und physischen Ströme entlang der komplexen internationalen Lieferketten zu verbessern. Dabei ist uns aufgefallen, dass das, was wir automatisieren wollen, in den komplexen Handelsverträgen beschrieben ist. Deshalb haben wir einen Wendepunkt gemacht und begonnen, eine Vertragsmanagement-Plattform für die Automatisierung von Verträgen zu entwickeln.

LTV: Was kann INHUBBER dabei leisten?

Elena: INHUBBER ist ein hochsicherer Aufbewahrungsort für alle Verträge. Sobald man einen Vertrag hochlädt, definiert man Labels, Erinnerungen, Zugriffsrechte, etc. Unsere einzigartige digitale Signatur signiert jedes digitale Dateiformat (Zip, Excel, Audio, Video usw.). INHUBBER-Kunden können mithilfe unserer KI Textdokumente unterschiedlicher Formate auf Informationen, wie Termine, Laufzeiten, Beträge, Orte etc. analysieren. Dies ermöglicht es unseren Kunden, z.B. die Erinnerungen an Verpflichtungen zu definieren, ohne den gesamten Vertrag lesen zu müssen. Und natürlich kann man sicher sein, rechtzeitig über anstehende Meilensteine per E-Mail erinnert zu werden.

LTV: Wie unterscheidet ihr euch von der Konkurrenz?

Elena: Eine Vertragsmanagement-Plattform macht mehr Sinn, wenn jedes Unternehmen es sich leisten kann, sie zu nutzen. Das betrifft nicht nur den Preis, sondern auch die Zeit, die für die Einarbeitung des Personals und die Migration der Dokumente benötigt wird. INHUBBER nutzt KI, um hochgeladene oder erstellte Dokumente zu analysieren und zu automatisieren, und Blockchain, um Sicherheit und Vertrauen zu schaffen. Diese Technologien reduzieren die Ressourcen, die für die Bereitstellung von Sicherheit und die Verwaltung von Verträgen benötigt werden, erheblich. Zusätzlich bietet Blockchain hochspezialisierte Funktionen, wie die digitale Signatur für jede digitale Datei oder den Audit Trail.  

LTV: Was sind eure Zukunftspläne?

Elena: Wir verbessern ständig unsere KI-Analyse, damit sie mehr Aspekte von Verträgen versteht. Im 3. Quartal 2021 werden wir eine Möglichkeit zur vollständigen Automatisierung der Verträge auf der Grundlage der darin beschriebenen Prozesse schaffen. Dies würde es unseren Kunden ermöglichen, Verträge zu erstellen, die verstanden werden können, ohne dass man sie lesen muss. Man kann es sich so vorstellen: Anstatt eine komplexe Beschreibung der Prozesse in Form eines juristischen Dokuments zu erhalten, erhalten sie eine vollständig digitalisierte Karte aller Prozesse.

LTV: Wer sind eure Kunden? Wer verwendet INHUBBER bereits?

Elena: Unsere Kunden sind mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Wir haben Benutzer von größeren Eventagenturen bis hin zu kleinen Sicherheitsunternehmen. Wir werden derzeit von einem Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern getestet.

LTV: Wie ist euer Preismodell? Was muss jemand bezahlen, der INHUBBER nutzen möchte?

Elena: Unsere Plattform ist sehr benutzerfreundlich und intuitiv gestaltet, sodass man innerhalb von 20 Minuten die Plattform in ganzen Zügen genießen kann. Es kommen keine Schulungs- oder Installationskosten auf unsere Kunden zu. Aufgrund der Covid-19-Krise bieten wir unseren Kunden auch momentan besonders günstige Konditionen von zehn Euro pro Benutzer pro Monat bis Ende des Jahres an. Ansonsten bieten wir unsere Dienste aber auch ab 30 Euro pro Nutzer und Monat an.

LTV: Was sind eure aktuellen Herausforderungen?

Elena: Bisher finanzierten wir uns durch Kundeneinnahmen und F&E-Fördermittel. Jetzt sind wir bereit zur Skalierung und starten unsere erste Finanzierungsrunde. Außerdem suchen wir, wie alle wachsenden Unternehmen, nach motivierten Talenten, insbesondere in den Bereichen Legal Tech, Legal Design Thinking, KI und Blockchain, aber auch in Vertrieb und Verwaltung. Weitere Informationen über unsere Produkte und Investitionsmöglichkeiten findet man auf unserer Webseite https://inhubber.com oder auf unserer LinkedIn-Seite https://www.linkedin.com/company/inhubber

LTV: Vielen Dank für das interessante Interview und weiterhin viel Erfolg mit INHUBBER.

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