Fachartikel

Berlin Legal Tech 2020 – der Legal Hackathon und die Konferenz gehen in die vierte Runde

Vom 26. bis 28. Februar 2020 findet zum vierten Mal die Berlin Legal Tech statt. Unter der Leitung des Legal Tech Pioniers Prof. Dr. Stephan Breidenbach und dem „Blockchain Lawyer“ RA Florian Glatz, kommen im Rahmen dieser einzigartigen Veranstaltung Vordenker und Wegbereiter der deutschen und europäischen Legal Tech Szene zusammen.

Ein zweitägiger Legal Tech Hackathon (26.-27. Februar) bringt Juristen mit Software Entwicklern, User Experience Designern und digitalen Unternehmern zusammen. In einem offenen, kollaborativen Format werden über 36h hinweg Ideen entwickelt und sodann als Prototypen umgesetzt.

Ein eigener Tag nur für Workshops am 27. Februar vermittelt praktisches Wissen und alltagsrelevante Fähigkeit durch führende Experten in der Legal Tech Branche, zu Themen wie Entscheidungsautomatisierung, Blockchain und Smart Contracts und anderen wichtigen Themen für die digitalen Anwälte und Rechtsabteilungen von heute und solche die es werden wollen.

Eine ganztägige Konferenz am 28. Februar gibt Raum zum Zuhören und Diskutieren. Fesselnde Vorträge von Vordenkern der Branche, anregende Gespräche mit Gleichgesinnten und wertvolles Networking machen die Berlin Legal Tech 2020 zu einem „Must Go“.

Themen der Konferenz

Qualitätssicherung – Für erhebliche Irritationen sorgte die Entscheidung eines deutschen Gerichts im Jahr 2019, das eine Beschwerde als unzulässig abwies, weil sie „mit Hilfe von Rechtstechnik unter Verwendung zusammengesetzter Textbausteine“ erstellt worden war. Handelt es sich dabei um einen bedauernswerten Einzelfall, oder führt der breite Einsatz von Legal Tech Werkzeugen zu einer bundes- oder gar europaweiten Reduktion in der Qualität von Schriftsätzen, Verträgen und Dokumenten? Doch ist dies ist nur eine Dimension, in der Legal Tech Qualitätsfragen aufwirft.

Interoperabilität – Heute stellt die fehlende Interoperabilität zwischen Legal Tech Werkzeugen verschiedener Anbieter ein echtes Hindernis zur tieferen Marktdurchdringung solcher digitalen Angebote dar. Der vielversprochene Effizienzgewinn durch digitalisierte Arbeitsprozesse und die Freiheit von erzwungen Medienbrüchen kann nur dann realisiert werden, wenn die eingesetzten Werkzeuge tatsächlich aus der Perspektive ganzheitlicher Arbeitsprozesse erdacht und nicht etwa beim Erstellen eines Vertrages beginnen und aufhören.

Digitale Kanzlei – Aus rechtlichen Fragestellungen werden Produkte und Lösungen. Wie wird ein digitales Produkt entwickelt? Was braucht der Nutzer des Produkts? Wie sieht eine intelligente Nutzerführung aus? Wie wird ein Vertragsmanagement aufgesetzt, das die digitalen Möglichkeiten ausschöpft? Wie lassen sich aus den Vertragsinhalten die entscheidenden Informationen für die Strategie gewinnen? Produktentwicklung und Automatisierung verlangen Prozesse. Wie wird eine digitale Fertigungstrasse für juristische Inhalte gestaltet?

Themen der Workshops

Legal Engineering – Legal Engineers sind Juristen, die schon heute über ein tiefgreifendes technisches Verständnis verfügen. Oft autodidaktisch haben sich diese Juristen mit wertvollem Wissen über die Nutzbarkeit digitaler Technologien ausgestattet. Dieses Wissen gilt es weiterzugeben, gemeinsam auszubauen und zu schärfen. Auf der Berlin Legal Tech wird ein ganzer Workshop Track für Juristen angeboten, um selbst Legal Engineer zu werden. Von der Erklärung des Berufsbildes und Tätigkeitsfeldes eines Legal Engineers, wichtige Tools, Programmierung und User Experience Design.

Removing Bottlenecks – Rechtsabteilungen werden heute noch zu häufig als Flaschenhals in Unternehmen wahrgenommen. Dabei verspricht die Digitalisierung auch Rechtsprozesse in Unternehmen deutlich zeiteffizienter und kostengünstiger zu gestalten. Doch was ist jetzt zu tun um diese Entwicklung nicht zu verpassen? Was sind die neuen Anforderungen an Juristen und deren Ausbildung, die Unternehmen schon heute auf dem Radar haben sollten? Wie können Verträge effektiv digitalisiert werden? Welche Bedeutung hat der Faktor Mensch in der digitalen Transformation?

Hackathon 2020

Der Berlin Legal Tech Hackathon bringt Juristen mit Software Entwicklern, den Treibern der digitalen Revolution, nun zum vierten Mal bewusst zusammen. Unter der Überschrift „hacking.law“ wird ein lange überfälliger Dialog zwischen diesen beiden Gruppen gefördert. Ein fruchtbarer Dialog beginnt dabei mit einer gemeinsamen Sprache. Diese zu entwickeln ist die wichtigste Aufgabe des Events. Mit Hilfe von Legal Engineers, Juristen mit technischer Expertise, wird über zwei Tage hinweg in verschiedenen Formaten der Versuch unternommen, Brücken zu schlagen.

Info zum Veranstalter und Anmeldung

Die Berlin Legal Tech 2020 wird veranstaltet vom Legal Tech Center an der Europa-Universität Viadrina. Das Legal Tech Center erforscht, entwickelt, prototyped und vermittelt, was die Digitalisierung dazu beitragen kann, Arbeit mit Recht effektiver und transparenter zu machen, mehr Qualität zu gewährleisten und Zugang zum Recht für alle zu ermöglichen. Mit über 1250 Teilnehmern, bestehend aus Anwälten, Hackern und Legal Tech UnternehmerInnen haben sich die Veranstaltungen des Legal Tech Centers als wichtige Treffen der Legal Tech Community etabliert. Über 100 Vorlesungen und Workshops wurden insgesamt auf diesen Veranstaltungen durchgeführt. Mehr als sechzig Teams haben nach einem zweitägigen Hackathon ihre Projekte gepitched und dabei um Preise und Folgeinvestitionen gekämpft. Die Teilnehmer kommen aus über 30 Ländern, einschließlich Indien, Afrika, Australien, U.S.A., Südamerika und dem größten Teil Europas.

Anmeldung zur Teilnahme an der Berlin Legal Tech unter https://berlinlegal.tech/2020

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