Weiterer Kracher von DoNotPay: KI-Roboter-Anwalt tritt bald vor Gericht auf!
12.01.23 – Ein neuer Meilenstein der Anwalts-KI DoNotPay soll bald erreicht werden. Innerhalb der nächsten Wochen wird der Robo-Anwalt der erste seiner Art sein, der einen Angeklagten im Kampf gegen einen Strafzettel live vor einem US-Gericht unterstützt. Joshua Browder, CEO von DoNotPay, sagte, die KI-Software des Unternehmens laufe auf einem Smartphone, höre sich die Argumente des Gerichts live an und formuliere Antworten für den Angeklagten. Der Robo-Anwalt sagt dem Angeklagten dann in Echtzeit über Kopfhörer, was er erwidern soll.
Das die Software live verstehen und reagieren kann, wurde schon eindrucksvoll in einem Video gezeigt, in dem DoNotPay per Sprach-App bei dem Finanzdienstleister Wells Fargo anruft und automatisiert für den Kunden eine Erstattung einfordert. „Im letzten Jahr hat sich die KI-Technologie wirklich weiterentwickelt und es uns ermöglicht, in Echtzeit mit Unternehmen und Regierungen hin und her zu gehen“, sagte Browder gegenüber CBS MoneyWatch über die jüngsten Fortschritte. „Wir haben live mit Unternehmen gesprochen, um Rechnungen zu senken und nächsten Monat werden wir zum ersten Mal versuchen, die Technologie in einem Gerichtssaal einzusetzen.“
Sollte der Roboter-Anwalt den Fall verlieren, wird DoNotPay alle Geldstrafen übernehmen, sagte Browder. Das Gericht und der Mandant bleiben zunächst anonym. Aber ist dieses Vorgehen auch legal? Einige Gerichte in den USA erlauben Angeklagten das Tragen von Hörgeräten, von denen einige Versionen bluetoothfähig sind. Die Technologie wäre daher legal. Einige US-Staaten verlangen aber, dass alle Parteien der Aufzeichnung zustimmen, was in vielen Gerichtssälen den Einsatz eines Roboteranwalts ausschließt. Von den 300 Fällen, die DoNotPay für einen Versuch mit seinem Roboteranwalt in Betracht gezogen hat, waren nur zwei machbar. Daher wäre der Einsatz wohl legal möglich. Generell ist der Einsatz sowohl als Experiment und Beweis der Technologie zu sehen. Die weitere Entwicklung bleibt spannend. In einer ferneren Zukunft wird es sicherlich möglich sein, dass Robo-Anwälte einfach gelagerte Fälle komplett übernehmen.
Foto: © DoNotPay