Legal Tech Pionier ROSS gibt wegen Klage auf

IBM Ross

02.01.21 – Der US-amerikanische Legal Tech KI Pionier ROSS kündigte an zum 31. Januar 2021 den Betrieb komplett einzustellen. Auf der Webseite rossintelligence.com heisst es dazu: „Wir haben die schwierige Entscheidung getroffen, den Betrieb bei ROSS Intelligence einzustellen. Seit Montag dieser Woche nehmen wir keine neuen Kunden mehr an. Ab dem 31. Januar 2021 wird die ROSS-Plattform nicht mehr verfügbar sein. Bis dahin ist es unsere Priorität, unsere derzeitigen Kunden beim Übergang zu anderen Dienstleistungen zu unterstützen.“

Basierend auf der künstlichen Intelligenz WATSON von IBM wurde 2014 die juristische KI-Software ROSS entwickelt. ROSS half Anwälten/innen bei der Suche nach juristischen Texten und Urteilen und unterstütze bei komplexen Falllösungen. Ebenso wie bei IBM WATSON konnte mit ROSS direkt per Spracherkennung kommuniziert werden.

Laut den Machern von ROSS liegt der Grund der Beendigung der Firma in einer Klage von Thomson Reuters und Westlaw gegen ROSS. In einer Stellungnahme der Gründer Andrew Arruda, Jimoh Ovbiagele und Pargles Dall’Oglio heisst es: „Im Frühjahr dieses Jahres haben Thomson Reuters und Westlaw eine unberechtigte Klage gegen ROSS eingereicht. Als die Nachricht bekannt wurde, waren wir dankbar, so viel Unterstützung aus der Community zu erhalten. Doch genau so, wie Westlaw es sich ausgedacht hat, ist diese laufende Klage für ROSS schwer zu ertragen gewesen. Rechtsstreitigkeiten sind teuer – egal wie spekulativ die Ansprüche gegen sie sind und wie würdig ihre Position ist. Da unser Unternehmen in diesem Rechtsstreit verstrickt ist, waren wir nicht in der Lage, eine weitere Finanzierungsrunde aufzubringen, um unsere Entwicklungs- und Marketingbemühungen voranzutreiben. Unser Bankkonto ist am Ende und wir müssen den Betrieb im neuen Jahr einstellen.“

Foto: © ROSS

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