Der erste Auftritt des KI-Anwalts-Assistenten DoNotPay vor Gericht wurde abgesagt

DoNotPay vor Gericht

30.01.23 – Der KI-Chatbot-Anwalt DoNotPay hat seine erste Gerichtsverteidigung abgebrochen, nachdem es Drohungen von Anwaltskammern und Staatsanwälten gab. DoNotPay CEO Joshua Browder wollte, dass ein Verteidiger mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ein Strafmandat anficht. Der Einsatz vor Gericht sollte über Bluetooth Kopfhörer und/oder Smart-Glasses laufen, die Gerichtsverhandlungen aufzeichnen und Reaktionen an den Verteidiger weiterleiten würden.

Als dies öffentlich bekannt wurde, erhielt Browder Drohungen von verschiedenen Anwaltskammern. Eine Kammer drohte sogar mit einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft und einer möglichen Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe. Obwohl Browder sagte, dass es unwahrscheinlich sei, dass es dazu kommt, war die Drohung von Strafanklagen ausreichend, um das Vorhaben abzubrechen. Die Staatsanwaltschaft von Kalifornien hat zwar eine Untersuchung von DoNotPay eingeleitet, aber der kalifornische Anwaltskammer-Vorstand George Cardona hat sich geweigert, auf die Untersuchung einzugehen.

Ein Hindernis für KI-Anwälte ist, dass das Aufzeichnen von Audio während einer Gerichtsverhandlung in US-Bundesgerichten und oft auch in staatlichen Gerichten verboten ist. Die von DoNotPay entwickelten KI-Tools erfordern jedoch eine Aufzeichnung von Audio, um live Reaktionen generieren zu können. Browder sagt, dass die Gerichtssaal-Regeln veraltet und die Technologie weiter fortgeschritten sei. Er hofft weiterhin, dass dies nicht das Ende für den Einsatz von KI im Gerichtssaal ist.

Foto: © DoNotPay

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