Berliner Startup schummelrechnungen.de: Ohne Risiko gegen Handelsregisterbetrüger

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07.12.20 – Seit Jahren erhalten Unternehmen kurz nach der Gründung Briefe, die aussehen wie Rechnungen vom Registergericht, aber keine sind. Da die Beträge oft gering sind, schreiben viele Opfer das Geld lieber ab als zu riskieren auf den Kosten eines Rechtsstreits sitzen zu bleiben.

„Wir wollen diesem Betrug ein Ende bereiten“, sagt Mitgründer und Geschäftsführer des Berliner Prozessfinanzierers schummelrechnungen.de Simon Smend. Für den Einzelnen sind die Kosten und Chancen nicht absehbar. Das Verfahren zieht sich im Zweifel lange hin und belastet die Betroffenen gleich mehrfach. Finanziell und zeitlich zum Einen, aber auch das Selbstvertrauen der frischen Gründer leidet. Wie sage ich es meinem Team? Bin ich den Herausforderungen der Gründung gewachsen?

„Die Opfer einer Schummelrechnung haben die Wahl zwischen Nichtstun und das Geld als Lehrgeld abschreiben oder sich wehren und weitere Zeit und Geld riskieren. Darum unternehmen die Opfer meist nichts, und darum können die Betrüger ihr Unwesen treiben.“, sagt Mitgründer Marco Mauer. „Uns ist es vor Allem wichtig, den Betrügern das Handwerk zu legen. Dazu müssen wir ein Geschäftsmodell anbieten, bei dem die Opfer sicher sein können, dass sie auf keinen Fall noch mehr Geld verlieren. Das machen wir einfach, in dem wir alle Kosten tragen und nur im Erfolgsfall Geld erhalten. So lohnt es sich für uns im Einzelfall alle juristischen Werkzeuge einzusetzen. Dadurch hoffen wir die Mehrzahl der Opfer als Kunden zu gewinnen und damit das Geschäftsmodell der Betrüger vernichten zu können.“

Das Modell der Prozessfinanzierung ist für schummelrechnungen vorteilhaft, weil die Risiken besser gestreut werden können, und sich gleichzeitig bei einer Vielzahl von Fällen eine tiefgehende Recherche deutlich mehr lohnt, als wenn ein einzelner Anwalt sich der Sache annimmt. Das ist vor allem ein Vorteil, wenn neue Betrüger auf den Plan gerufen werden. Üblicherweise müssen Geschädigte dann selbst für die Kosten aufkommen, die notwendig sind, um die Identität der Betrüger zu ermitteln. Und auch dann haben sie keine Erfahrungswerte, die ihnen erlauben die Aussichten ihres Falles einzuschätzen. Schummelrechnungen.de vermeidet, dass die Recherchekosten bei jedem Opfer einzeln anfallen und kann aufgrund von Erfahrung die Erfolgsaussichten eines Rechtsstreits besser einschätzen als die einzelnen Geschädigten.

Die Herausforderung der Opfer ist tatsächlich weniger, Recht zu erhalten. Es ist sehr offensichtlich, dass es sich bei den Schreiben um Betrug handelt. Oft sind die Inhaber der Betrügerfirmen selbst Unbedarfte, die sich von Hintermännern für einen kleinen Lohn als Geschäftsführer einsetzen lassen, ohne selbst Kontozugriff zu haben. Was ggf. nach einem erfolgreichen Mahnverfahren bei diesen Geschäftsführern zu holen ist, ist kläglich wenig. Herauszufinden wo das erbeutete Geld hingeflossen ist, ist schwierig, langwierig und teuer.

Daher raten tatsächlich Anwälte häufig von einem Vorgehen ab: “Die 124 EUR, die ich allein für das erste Anschreiben nehmen muss, bekommen Sie nicht wieder. Die Täter bekommen wir nicht dran. Das Konto ist schon lange geplündert, der Gerichtsvollzieher klingelt nur beim Strohmann. Schreiben Sie das Geld ab.“

Schummelrechnungen.de ist aktuell in knapp 50 Verfahren beauftragt und hat bisher 5 Opfern Gelder erstatten können.

Quelle: Pressemitteilung LexMentis UG (haftungsbeschränkt)

Foto: © Pixabay

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